Corporate Wording® wurde von Hans-Peter Förster analog zur visuellen Identität als Konzept für Schreibkultur entwickelt. Es basiert darauf, dass Wörter und Sprachstile unterschiedliche Emotionen und Befindlichkeiten ansprechen und deshalb auf verschiedene Leser unterschiedlich wirken. Danach kann man Leser in Perfektionisten, Konservative, Impulsive und Emotionale unterteilen. Jedem dieser Typen ordnet Förster eine Farbe zu. Dem Perfektionisten blau, dem Konservativen grün, dem Impulsiven gelb und dem emotionalen Menschen rot. Er bezieht sich dabei auf die Farbenlehre des Psychologen Heinrich Frieling, der wiederum an Goethes Farbenlehre und C.G. Jung anknüpft (Zur Wording-Typologie: Förster, S. 105–111.).
Farbassoziationen aus Goethes Farbenlehre, verbunden mit der Jung-Typologie, sind die tragenden Säulen im Corporate-Wording-Konzept. Es orientiert sich dabei einerseits an der Persönlichkeit des Unternehmens (wie im jeweiligen Leitbild definiert) und andererseits am Reaktionsverhalten der Gesellschaft und der Leser. Die typologischen Verhaltensmuster und Wertnormen haben im Wording-Konzept eine größere Bedeutung als soziodemografische Merkmale (Förster, S. 104). Auf dieser Basis kann für jedes Unternehmen eine Diktion entwickelt werden, die die Kommunikation zwischen dem Unternehmen und seinen Kunden optimiert.
Darüber hinaus geht es darum, die Bildhaftigkeit der Sprache zu steigern, angenehme und konkrete Wörter zu verwenden. So kann für die gesamte Kommunikation eines Unternehmens ein Wörterkatalog festgelegt werden, aus dem sich die Autoren einzelner Texte bedienen, um eine schlüssige, passende und konsistente Sprache und Kommunikation zu kreieren. Auf diese Weise kann auch ein Sprachklima geschaffen werden, das zum optischen Auftritt eines Unternehmens passt und dessen Leitbild in allen Facetten widerspiegelt.